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Das Einstein-Teleskop ist ein Muss für die europäische Astronomie

Das Einstein-Teleskop ist eine der wichtigsten Forschungseinrichtungen, in die für die Astronomie investiert werden muss. Das sagt Astronet, die europäische Partnerschaft von Astronom:innen und der Forschungsförderung, in ihrem neuen Fahrplan für zukünftige Observatorien.

Was sind die großen Fragen der Astronomie und welche Geräte werden benötigt, um sie zu beantworten? Um immer schärfer und weiter sehen zu können, planen Astronom:innen gerne weit voraus. So hat die europäische Partnerschaft Astronet kürzlich ihre neue Roadmap 2022 – 2035 veröffentlicht, die die wichtigsten Forschungseinrichtungen auflistetet, mit denen die Astronom:innen der Zukunft ausgestattet werden sollen. Darin wird das Einstein-Teleskop an prominenter Stelle als eines der wichtigen künftigen Observatorien erwähnt. Die Aufnahme in diese unabhängige Roadmap unterstreicht die Bedeutung des Einstein-Teleskops für die Astronomie.

Extreme Schwerkraft

Gravitationswellen treten bei energiereichen Ereignissen im Universum auf. Zum Beispiel bei kollidierenden schwarzen Löchern und Neutronensternen, die das bestehende US-Observatorium LIGO bereits beobachten kann. Da Gravitationswellen Materie durchlaufen, ohne schwächer zu werden, eignen sie sich ideal um Phänomene zu untersuchen, die für normale Teleskope unsichtbar sind.

Das Einstein-Teleskop wird voraussichtlich um das Jahr 2035 in Betrieb genommen werden. In der Astronet-Roadmap heißt es: „Mit Detektoren wie dem Einstein-Teleskop können wir fast überall im Universum kompakte Objekte kollidieren hören, die“ – die Überreste massereicher Sterne wie schwarze Löcher und Neutronensterne. „Dann können wir rekonstruieren, wie sich solche Doppelsterne bilden und wie sich die Partner während ihrer Lebenszeit gegenseitig beeinflussen.“

„Die Technologie, die für das Einstein-Teleskop und den Cosmic Explorer [der geplante Detektor der dritten Generation in den USA] entwickelt wird, wird bis zu zehnmal empfindlicher sein als die ihrer Vorgänger“, so Astronet in seiner neuen Roadmap. Als Ergebnis soll das Einstein-Teleskop in der Lage sein, das Grollen riesiger Gaswolken kurz nach dem Urknall zu hören und sogar Beulen an umlaufenden Neutronensternen: „Ein neuer Weg, um zu untersuchen, wie das Universum in Situationen extremer Schwerkraft funktioniert.“

Bild: Astronet-eu.org

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